Schmerzen durch Überbelastung im Sommer: Was tun bei Sehnenentzündungen?
Die langen, warmen Tage laden zu mehr Bewegung ein – Joggen am Morgen, Radtouren am Wochenende oder spontane Tennismatches am Feierabend. Die Sonne motiviert, der innere Schweinehund ist endlich überwunden, und die Lust an der Bewegung steigt. Doch gerade dieser plötzliche Aktivitätsschub führt im Juli häufig zu schmerzhaften Sehnenentzündungen, den sogenannten Tendinopathien. Besonders betroffen sind die Achillessehne, der Tennis- oder Golferellenbogen sowie die Schultersehnen – alles Bereiche, die bei ungewohnter oder einseitiger Belastung schnell überreagieren.
Typische Beschwerden sind brennende oder ziehende Schmerzen, die anfangs nur unter Belastung auftreten, später aber auch in Ruhe spürbar sein können. Was oft harmlos beginnt, kann sich ohne gezielte Behandlung zu einer langwierigen Schmerzproblematik entwickeln.
In diesem Beitrag erklären wir, warum Überlastungsschmerzen gerade im Sommer so häufig auftreten, welche Warnsignale Sie ernst nehmen sollten, wie Sie gezielt vorbeugen – und welche modernen Therapieverfahren wie die fokussierte Stoßwellentherapie schnelle und effektive Linderung versprechen.
Warum treten Sehnenentzündungen im Sommer vermehrt auf?
- Plötzliche Trainingssteigerung
Nach den frühlingshaften Aufbauphasen erhöhen viele Menschen im Juli ihr Pensum deutlich, etwa beim Marathontraining oder auf dem Tennisplatz. Sehnengewebe passt sich jedoch langsamer an als Muskulatur und reagiert auf zu schnelle Belastungssteigerungen mit Mikroverletzungen. Bleiben diese unbemerkt oder werden ignoriert, können sie chronische Schmerzen und langwierige Entzündungen nach sich ziehen. - Ungeeignetes Schuhwerk & Untergrund
Barfuß am Strand laufen, in Flip-Flops durch die Stadt gehen oder auf hartem Asphalt trainieren – alles verändert die Belastungslinien und strapaziert Achillessehne, Plantarfaszie oder Patellasehne. Ohne ausreichende Dämpfung oder Stabilität entstehen schnell Fehlbelastungen, die zu Überlastungsschäden führen. - Hitze & Flüssigkeitsverlust
Hohe Temperaturen begünstigen Dehydrierung. Fehlt Flüssigkeit, sinkt die Elastizität des Sehnengewebes; Mikrorisse entstehen schneller. Zudem verlangsamt ein Flüssigkeitsmangel die körpereigenen Reparaturmechanismen, was die Heilung erschwert. - Einseitige Belastung im Urlaub
Paddeln, Beachvolleyball oder lange Wanderungen: Neue Bewegungsmuster, ungewohnte Intensitäten und mangelnde Regeneration sind typische Auslöser für Tendinopathien im Ferienmonat. Gerade bei selten genutzten Muskelgruppen kann eine plötzliche Belastung zu einer Überforderung der Sehnenansätze führen.
Typische Sehnenbeschwerden und Schnelle Hilfe
Zu den häufigsten Sehnenleiden zählen Reizungen der Achillessehne, Patellasehne, Rotatorenmanschette und des Tennis- oder Golferellenbogens. Auslöser sind meist wiederholte Belastungen: langes Laufen oder Barfußgehen belasten die Achillessehne; Sprünge und Sprints reizen die Patellasehne unterhalb der Kniescheibe. Schulterschmerzen durch Schwimmen oder Überkopfsport deuten auf eine Überlastung der Rotatorenmanschette hin. Schmerzen am Ellenbogen entstehen häufig durch Racket-Sportarten oder Gartenarbeit. Typisch sind stechende oder ziehende Schmerzen, oft verstärkt bei Belastung oder nach Ruhephasen.
Schnelle Hilfe bei akuten Entzündungen
- Pause & Kühlung: 48 Stunden Trainingspause, Eispack alle 2–3 Stunden für je 10 Minuten
- Kompression & Hochlagern: Elastischer Verband gegen Schwellung, betroffene Extremität erhöht lagern
- Leichte Dehnung: Sanfte, schmerzfreie Mobilisation erhält die Sehnengleitfähigkeit
Bestehen die Beschwerden nach wenigen Tagen weiter oder kehren bei Belastung sofort zurück, sollte eine orthopädische Abklärung erfolgen.

Moderne Therapie: Stoßwellentherapie
Wie funktioniert die Stoßwellentherapie?
Die Stoßwellentherapie nutzt fokussierte akustische Wellen, die punktgenau in das erkrankte Sehnengewebe eindringen. Dort fördern sie die lokale Durchblutung, regen die Ausschüttung wachstumsfördernder Botenstoffe an und können bestehende Verkalkungen gezielt auflösen. Durch diese Reize wird der körpereigene Heilungsprozess aktiviert und deutlich beschleunigt – ganz ohne Medikamente oder operative Eingriffe.
Ablauf der Behandlung
Die Therapie erfolgt in der Regel in drei bis fünf Sitzungen, jeweils im Abstand von etwa einer Woche. Jede Anwendung dauert rund 10 bis 15 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Eine Narkose ist nicht erforderlich – lediglich ein kurzes Druckgefühl wird während der Behandlung verspürt. Ergänzend empfehlen wir gezielte physiotherapeutische Maßnahmen wie exzentrisches Krafttraining und gelenkschonende Dehnprogramme, um die Wirkung weiter zu unterstützen.
Vorteile auf einen Blick
Die Stoßwellentherapie ist medikamenten- und operationsfrei, gut verträglich und zeigt besonders bei chronischen Sehnenbeschwerden wie Achillodynie, dem Patellaspitzensyndrom oder Plantarfasziitis hohe Erfolgsraten. Bereits nach wenigen Tagen ist eine Rückkehr zu sportlicher Aktivität oft möglich, der normale Alltag kann in der Regel sofort wieder aufgenommen werden. Langfristige Beobachtungen zeigen, dass viele Patienten auch zwölf Monate nach Abschluss der Behandlung beschwerdefrei bleiben.

Weitere Verfahren: Akupunktur und Prävention bei Sehnenentzündungen
Bei ausgeprägten Schmerzen oder nächtlichem Ruheschmerz kann Akupunktur bei Sehnenentzündung eine sinnvolle Ergänzung zur Stoßwellentherapie darstellen. Durch den gezielten Einsatz feiner Nadeln lassen sich Schmerzempfinden regulieren, Verspannungen in der Muskulatur lösen und der Energiefluss (Qi) aktivieren. Besonders bei Beschwerden im Bereich von Schulter und Ellenbogen zeigt die Methode gute Erfolge und verbessert häufig die Schlafqualität sowie die allgemeine Beweglichkeit.
Um das Risiko für Sehnenprobleme langfristig zu senken, empfehlen wir einige einfache, aber wirksame Maßnahmen. Steigern Sie Ihre Trainingsbelastung stets moderat – maximal um 10 % pro Woche – und bauen Sie regelmäßig exzentrische Übungen ein. Das gezielte Absenken aus dem Zehenstand oder der Kniebeuge stärkt die Sehnenstruktur nachweislich. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 2 bis 3 Litern pro Tag – ergänzt um Elektrolyte bei großer Hitze – schützt das Gewebe zusätzlich. Achten Sie auch auf Ihr Equipment: Laufschuhe sollten spätestens nach 800 Kilometern ersetzt werden; für Strandläufe sind spezielle Schuhe ratsam. Planen Sie darüber hinaus gezielte Regenerationszeiten ein – etwa mit Faszienrollen, leichtem Schwimmen oder lockeren Radeinheiten. So bleiben Ihre Sehnen belastbar und beweglich – auch bei sommerlicher Aktivität.
Fazit: Schnell handeln, Beschwerdefreiheit genießen
Sommerliche Überlastungsschmerzen müssen kein Dauerzustand sein. Wer früh reagiert und moderne Verfahren wie die Stoßwellentherapie nutzt, kann Sehnenentzündungen rasch in den Griff bekommen und den Juli schmerzfrei genießen. Leiden Sie unter anhaltenden Sehnenschmerzen? Lassen Sie sich in unserer Praxis individuell beraten. Gemeinsam stellen wir Ihr persönliches Therapie- und Präventionsprogramm zusammen, damit Sie unbeschwert aktiv bleiben können. Vereinbaren Sie einfach einen Termin!
Orthopädie Pankow
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